EIN LANGES WOCHENENDE IN DER ZONE

STRAHLUNG

Man hört oft, die Zone wäre sicher. Wenn man die Zone mit einem Führer besucht, der einem den Zutritt zu jeglichen Gebäuden verbietet, gibt es natürlich absolut nichts, über das man sich Sorgen machen müsste. Das Verbot, Gebäude zu betreten, ein direkter Nachfolger des früheren Verbotes, auf die Dächer zu klettern, wird langsam zur Norm für Touristengruppen. An sich gibt es diese Regelung bereits seit langer Zeit, doch jetzt wird sie wesentlich öfter durchgesetzt. Wenig überraschend, wenn man den zunehmend verwitterten Zustand der Gebäude bedenkt.

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Schule Nr. 1 in Pripyat. In der Mitte des Bilds erkennt man die Überreste eines Einsturzes aus dem Jahr 2005. Auf der Rückseite des Gebäudes sieht man einen Einsturz aus dem Jahre 2013, wie auch im niedrigeren Gebäude auf der rechten Bildseite.

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Teil der Schule, der im Frühjahr 2013 eingestürzt ist.

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Bevor diese Schule völlig einstürzt, will ich noch den Keller inspizieren. Ich war bereits einmal dort, doch dieses Mal entdecke ich einen Raum voller Langlaufski und einer Menge Fahnen.

Doch der zunehmend schlechte Zustand der Gebäude ist nicht das größte Risiko, dem wir in der Zone begegnen. Strahlung ist eine wesentlich ernstere Bedrohung. Trotz der Tatsache, dass die durchschnittliche Strahlung ein Vielfaches der üblichen Hingergrundstrahlung in den Städten, in denen wir leben, beträgt, betrachten Experten sie noch immer als ungefährlich. Doch was, wenn ein Tourist, der sich der Gefahren nicht bewusst ist, den Anschluss an seine Gruppe verliert und ungeschützt in einen der kontaminierten Räume läuft? Beispielsweise in den Keller des Krankenhauses von Pripyat, wo er unbemerkt radioaktiven Staub aufwirbeln und einatmen könnte, der die dort liegenden Feuerwehruniformen bedeckt. Es gibt viele Räume dieser Art in der Zone. Die meisten von Ihnen haben sicherlich von “Jupiter” gehört, der Fabrik, in der offiziell Radios und inoffiziell militärische Gerätschaften hergestellt wurden. Möglicherweise haben Sie auch den ersten Teil von “Allein in der Zone” gesehen, wo ich das unterirdische Labor zum ersten Mal besuche und die hunderten geheimnisvollen Substanzen untersuche, die man dort findet. Dieses Mal will ich in einen Teil des Kellers, der beim ersten Mal meiner Aufmerksamkeit entgangen war, oder besser gesagt: der Aufmerksamkeit meines Strahlenmessgeräts. In diesem Labyrinth aus schmalen Gängen und kleinen Räumen ist es einfach, die Orientierung zu verlieren und Orte zu verpassen, die noch immer radioaktive Geheimnisse bergen. Dummerweise steht im Frühling das gesamte Labor unter teilweise zu Eis gefrorenem Wasser. Doch zum Glück bin ich vorbereitet und habe Gummiüberschuhe dabei, die ich mit Isolierband versiegle, womit ich sie auch gleichzeitig an die Schutzkleidung hefte. Trotzdem steht das Wasser mancherorts so hoch, dass es in meine Schuhe läuft. Ich habe Glück und finde recht schnell einen Raum mit mehreren Metallboxen hinter einem Metallnetz und einem Schrank. Bereits aus einigen hundert Metern Entfernung macht mich das Dosimeter auf die steigenden Strahlungswerte aufmerksam. Ein Zeichen, dass ich nahe dran bin.

Eine der Boxen steht offen. Ihr Inhalt sieht aus wie silberner Staub, doch es könnte auch Pulver aus irgendeinem Metall sein. Faszinierend, vor allem weil der Geigerzähler völlig die Fassung verliert, wenn man ihn nahe dran hält. Ich hole einen vorbereiteten Beutel hervor, in dem ich eine Probe der mysteriösen Substanz sammle. Die will ich später mit dem Spektrometer genauer untersuchen.

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Die Strahlungswerte des mysteriösen Silberstaubs erreichen 1 232 uSv/h.

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Keller in der Fabrik “Jupiter” – Eingefrorene Masken.

Doch denken Sie bitte nicht, dass einfach nicht in den Keller zu gehen Sie ausreichend vor Strahlung schützt. Es gibt in der Zone viel gefährlichere radioaktive Orte. Einer davon liegt direkt neben dem Kraftwerk, wo aufgrund des Desasters tausende Tonnen radioaktiven Materials (FCM) gelandet sind. Die Explosion und das Feuer ließen die leichteren Partikel bis in die Atmosphäre und die Luftströme aufsteigen, die sie dann über weite Teile Europas verteilten. Größere und schwerere Materialien gingen nahe am Kraftwerk nieder und verseuchten zehntausende Hektar des nahe gelegenen Waldes. Der Wald wurde daraufhin in vier Zonen je nach radioaktivem Verschmutzungsgrad unterteilt. Die erste, kleinste, aber am stärksten kontaminierte Zone erstreckt sich über vierhundert Hektar Wald direkt neben dem Kraftwerk. In diesem Gebiet starben sämtliche Nadelbäume ab, und ihre Nadeln verfärbten sich rot. Daher der Name “Roter Wald”. Kurz nach dem Unglück fasste man den Entschluss, sämtliche dieser toten Bäume abzuholzen und im Erdreich zu begraben. Dass man sie dort ließ, zog das Risiko der Weiterverbreitung von Strahlung nach sich, beispielsweise durch Brände. Außerdem stellte die Kontamination des Erdreichs ein Problem für die nahe gelegenen Straßen zum Kraftwerk dar. Die Bäume abzuholzen und zu vergraben senkte die Strahlenbelastung deutlich. Derzeit beträgt sie um die 20-30 uSv/h. Trotzdem erreichen die vergrabenen Bäume (oder genauer gesagt, die Radionuklide), die eine ganz außergewöhnliche Art der Biomasse darstellen, neue Bäume über ihr Wurzelsystem und das Erdreich, aus dem sie sich nähren, was interne Strahlung und Mutationen in ihnen hervorruft. Ist die hohe Strahlenbelastung denn nur den in der vergrabenen Biomasse angereicherten Nukliden geschuldet? Ich beschließe, dem Roten Wald einen Besuch abzustatten und etwas tiefer nach Antworten zu schürfen.

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Vorübergehende Deponie für radioaktiven Abfall – Roter Wald

Das erste, was mich überrascht, ist, wie einfach es ist, einen Ort zu finden, an dem die Strahlung so anders (höher) ist als die bereits erwähnte Hintergrundstrahlung im Roten Wald (20-30 uSv/h). Bereits nach wenigen Minuten der Suche entdecke ich unter einem Baum Strahlungswerte von 5 000 uSv/h, ungefähr zweihundert Mal höher als die Hintergrundstrahlung im Wald. Ein guter Ansatz, denke ich und beginne, einen kleinen Teil des radioaktiven Bodens umzugraben. Ein so hohes Strahlungsniveau kann das Resultat einer hohen Konzentration kontaminierten Erdreichs sein, oder aber auch ein Zeichen, dass sich hier unter der Erdoberfläche ein Fragment eines anorganischen Materials, zB ein Stück Metall, befinden könnte. Systematisches Durchtesten jedes einzelnen Stücks Erdreich mit dem Dosimeter führt nach einigen Minuten zu einer deutlich höheren Anzeige auf der Schaufel. Da ist etwas! Schnell verlasse ich den Wald und lege die Erde auf den Asphalt, um eine weitere Inspektion einfacher zu machen. Ich teile das ganze in der Mitte und messe, von welcher Hälfte eine höhere Strahlung ausgeht. Den weniger stark strahlenden Teil werfe ich weg und teile den Rest wieder in zwei Hälften. Nach einigen Wiederholungen dieses Vorgangs entdecke ich ein kleines, graues Korn von der Größe eines Sonnenblumenkerns in einem kleinen Klumpen Erde. Schon bevor ich die ganze Erde von dem Fragment putze, liegt die Strahlung bei ca. 25 mSv/h (25 000 uSv/h), was dem Fünffachen der Strahlung des ausgegrabenen Erdreichs und dem Tausendfachen der Hintergrundstrahlung im Roten Wald entspricht (oder dem ca. 100.000 fachen der üblichen Hintergrundstrahlung der Städte, in denen wir leben). Doch als ich das kleine Körnchen völlig von jeglichem Rest Erde befreit habe und die Strahlung erneut messe, schießt mein Blutdruck in die Höhe. Das Messgerät dreht durch. Das anfangs noch rasend schnelle Klicken des Dosimeters steigert sich zu einem langgezogenen Pfeifton. Zur Sicherheit messe ich ein zweites Mal und kann es nicht glauben – die Anzeige zeigt über 500 mSv/h (500 000 uSv/h). Dann stellt das Dosimeter die Skala von mSv auf Sv um, doch statt einer Anzeige resettet sich das Ding und zeigt nur noch vier Striche (- – – -). Ich weiche zurück und analysiere die Situation erneut. Verdammte Scheiße! – entfährt es mir. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie etwas dermaßen Radioaktives gesehen. Es scheint als hätte ich zufällig ein Fragment des Brennstoffs aus Reaktor 4 (oder ein Stück verstrahlten Graphit) in die Finger bekommen. Nichts auf der Welt könnte sonst derart radioaktiv sein. Wenn das Dosimeter erst mal über 500 mSv/h anzeigt, die Skala umstellt und sich dann ausschaltet, kann man davon ausgehen, dass die Strahlung dieses Partikels in Sv/h gemessen wird!

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461 mSv/h ‒ der rote Pfeil zeigt auf das Stück Brennstoff aus Reaktor 4.

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Erst im Angesicht der Tatsache, dass so ein winziges, unscheinbares Körnchen derartige Mengen an Strahlung abgeben kann, beginne ich zu reflektieren. Es ist so winzig, und doch in der Lage, eine so unglaubliche Menge an Energie zu erzeugen. Es unachtsam zu behandeln, könnte so viel Schaden anrichten, sogar töten. Radioaktive Strahlung entzieht sich jeder Wahrnehmung, sie ist unsichtbar, geruch- und geräuschlos – ohne Dosimeter sind wir blind für sie, und schlussendlich kann sie keiner unserer Sinne aufspüren. In der Theorie wusste ich bereits alles darüber. Jetzt habe ich es im realen Leben erlebt – das ist ein Gefühl, als würde man alles von Grund auf neu lernen.

Vor über einem Vierteljahrhundert machten die sogenannten Bio-Roboter dieselbe Erfahrung, die Freiwilligen, die das Dach des Kraftwerks von den am stärksten verstrahlten Trümmern der Explosion reinigten. Sie waren nicht nur mit einem kleinen Körnchen zugange, sondern mit ganzen Schaufelladungen noch viel schlimmer verstrahlten Materials, I-131, das sich bereits verflüchtigt hat, oder Cs-137, dessen derzeitige Aktivität etwa die Hälfte der Damaligen beträgt (Halbwertszeit: ca 30 Jahre).

Einen Augenblick später kommen mir erste Zweifel. Das Dosimeter, das ich verwende (Gamma Scout), ist eines der besten auf dem Markt. Doch es hat auch seine Grenzen. Zu allererst einmal ist es nicht darauf ausgerichtet, ein so hohes Strahlungsniveau zu messen. Es ist gerade mal für 1 mSv kalibriert, weshalb man höheren Werten nicht blind vertrauen kann. Insofern stellt sich die Frage, ob das Dosimeter (Röhrchen) und die für die Programmierung verwendeten Algorhythmen in der Lage sind, cps (counts per second) im Sv-Bereich zu verarbeiten. Kurz gefasst: wird das Dosimeter mit einer derart hohen Anzahl von cps überfordert, unter- oder überschätzt es dann bei seinen Messungen? Dummerweise habe ich gerade keinerlei Möglichkeit, das zu testen. Also borge ich mir am nächsten Tag ein anderes Messgerät von den Wachmännern aus, die die Strahlung an den Fahrzeugen beim Verlassen der Zone messen, und führe die Messungen erneut durch. Leider werden meine Zweifel nicht bestätigt. Ich beschließe daher, zu warten, bevor ich meine endgültigen Schlüsse aus der Sache ziehe, und mir nach meiner Rückkehr das aufgenommene Filmmaterial aufmerksam zu Gemüte zu führen, die Messergebnisse beider Dosimeter (und das Protokoll des GS) zu analysieren, ganz besonders die Messwerte in unterschiedlichem Abstand zu dem Partikel, und außerdem die Hersteller der Geräte zu kontaktieren. Das alles schaffe ich hoffentlich noch vor der Premiere von Allein 2.

CHERNOBYL-2

An Orte zurückzukehren, die mich besonders interessieren, ist immer schön. Orte mit Geheimnissen. Einer davon ist die kleine Siedlung Chernobyl-2, wo sich das DUGA-3 Überhorizontradar befindet, das ich schon oft besucht habe. Doch noch nie habe ich sie ganz gesehen. Dieses Mal, beschließe ich, werde ich das ändern und die Siedlung dreimal besuchen. Und wissen Sie was? Das reicht noch immer nicht!

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Vortragsraum im DUGA-3 Komplex

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Einer der Räume im Hauptgebäude, von wo aus die Arbeiten an den Telekommunikationsgeräten koordiniert werden.

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Einer der Räume, von dem aus die Maschinen/Generatoren im Komplex beaufsichtigt werden.

Chernobyl-2 war ein riesiger, aus zwei Teilen bestehender Komplex – der militärische Teil mit der Radarkonstruktion und den Militärgebäuden, und die zivilen Gebäude, in denen die am Radar beschäftigten Soldaten mit ihren Familien und Kindern lebten. Und dieser Teil ist der Hauptgrund für meine Rückkehr an diesen Ort. Dort finde ich nicht nur Wohngebäude, sondern auch eine Schule, einen Kindergarten, ein Hotel, einen Club mit einem Kino, einem Fitnesstudio und Geschäften. In seinem Inneren findet man noch immer sehr gut erhaltene Objekte, weil das Gebäude verschlossen, bewacht und für die Meisten unzugänglich ist. Zum Beispiel ein funktionierendes Klavier. Ach, wüsste ich doch noch, wie man darauf spielt…

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Spielplatz ‒ Kindergarten im Chernobyl-2 Komplex. Sogar das Spielzeug hat einen militärischen Hintergrund.

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Ein Laden, wo die Überreste von militärischem Elektronik-Equipment aufbewahrt werden.

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Ein Multifunktionsraum, der als Kino-, Konzert- und Veranstaltungsraum diente.

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Die Sicht auf die Rückseite.

Zwischen dem militärischen und dem zivilen Sektor gibt es ein Fußballfeld, das die Einwohner des Komplexes in ihrer Freizeit verwendeten. Doch das unscheinbare Feld birgt ein Geheimnis. Es gibt einen Schutzraum unter dem Gras. Was er verbirgt, oder wo sich der Eingang befindet, war ich nie in der Lage, herauszufinden. Außerdem ist der gesamte Raum wahrscheinlich überflutet. Doch das ist kein Problem. Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass ich vor Kurzem einen Kurs im Höhlentauchen absolviert habe. Und Höhlen sind nicht das einzige, in das man hinabtauchen kann, wenn man erst mal das Training und ein endsprechendes Zertifikat hat. Per Definition geht es in dem Kurs darum, überall dort zu tauchen, wo eine Decke ein simples An-die-Oberfläche-Schwimmen beim Tauchen verhindert. Finde ich also den Eingang, wird sich der Kurs noch als ausgesprochen nützlich erweisen.

Natürlich hält mich der ausführliche Besuch des gesamten Komplexes nicht davon ab, die kleinere der beiden Antennen zu besuchen. Dort war ich noch nie.

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KÜHLTÜRME

Wo wir gerade beim Klettern sind: jeder, der die Zone von Chernobyl schon einmal besucht hat, hat bestimmt die Kühltürme gesehen. Wenn schon nicht aus der Nähe, dann zumindest von der Straße aus, die zum Kraftwerk führt. An diesen Ort bin ich viele Male zurückgekehrt, und sei es nur, um die exzellente Akustik im Inneren der Türme zu hören. Das Krächzen der viele Meter über mir fliegenden Krähen ist auf dem Boden des Turms einwandfrei zu hören. Ob im Zuge einer Tour oder nicht, auf Bildern oder in Filmen, jeder hat diesen Kühlturm schon gesehen. Doch keiner hat die Aussicht von diesem Kühlturm, oder besser gesagt, vom oberen Rand des Kühlturms, gesehen. Zumindest nicht seit dem Unglück. Ein gefährliches Unterfangen, doch mit der entsprechenden Vorbereitung durchaus machbar. Der einzige Weg nach oben führt über eine an der Außenseite angebrachte Leiter. Diese hochzuklettern, stellt keine besondere Herausforderung dar. Die echte Herausforderung liegt darin, auf den Holzlatten in den Baugerüsten am und rund um den oberen Rand des Gebäudes herumzulaufen. Eine meiner früheren Reisen habe ich der eingehenden fotografischen Dokumentation dieser Gerüste gewidmet, um das Risiko und die Erfolgsaussichten dieses Unterfangens abschätzen zu können. Diesen Frühling bin ich bereit dafür!

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Das aufregende Betreten des oberen Randes wird es bald auf Film zu sehen geben.

ROSSOCHA

Erinnern Sie sich an den Bericht von meiner Reise in die Zone letzten Herbst mit dem Titel „Helden eines nicht mehr existierenden Landes”? Darin habe ich die Geschichte der Piloten erzählt, die an der Beseitigung der Auswirkungen der Katastrophe beteiligt waren. Dabei habe ich eine Menge einzigartiger Bilder geschossen. Einzigartig, weil nur sehr sehr selten eine Bewilligung zum Betreten dieses Schrottplatzes ausgestellt wird. Doch wirklich einzigartig werden sie erst werden, wenn erst einmal alle Hubschrauber verschwunden sind. Und ja, sie sind verschwunden. Man hat sie zerschnitten, dekontaminiert und verschrottet. Rossocha selbst hat aufgehört zu existieren. Ende der Durchsage. Im Herbst gab es dort abgesehen von den Hubschraubern noch ein paar Dutzend andere Fahrzeuge. Auch die sind verschwunden. Auf diesem riesigen, viereckigen, etwa zehn Hektar großen Gelände, auf dem einst über 1.500 Maschinen abgestellt worden waren, verbleibt nur noch eine einzige. Ein teilweise bereits zerschnittener Helikopter. Ein wirklich surrealer Anblick, wenn man bedenkt, dass hier vor Kurzem noch so viele Fahrzeuge zu finden waren. Insofern sind die Fotos, die ich im Herbst geschossen habe, ebenso wie die der Frachtkähne im Hafen von Chernobyl, in die Reihen der historischen Aufnahmen eingegangen. Aus geschäftlicher und fotografischer Sicht sollte ich mich glücklich schätzen. Damit sind die Bilder deutlich im Wert gestiegen. Doch der Wunsch, all diese langsam verschwindenden Orte, Objekte und Menschen mit ihrer tragischen Geschichte vor der Vergessenheit zu bewahren, ist für mich das Allerwichtigste.

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DOCH DIES IST NOCH IMMER NICHT DAS ENDE

Wie Sie vermutlich schon ahnen, habe ich einen Großteil dieser letzten Reise den Bildern für den zweiten Teil des Films gewidmet. Dies ist auch der Grund, warum ich nicht über alles schreiben kann, und ich habe absichtlich mehrere Themen übergangen. Man will ja schließlich nicht die Überraschung verderben! Ich bekomme immer mehr Emails, die mich nach dem Datum der Premiere von Allein in der Zone 2 fragen. Ihnen darf ich antworten, dass es bereits mit Riesenschritten näher kommt. Nicht so schnell, wie Sie es sich vielleicht wünschen mögen, aber falls Sie jemand fragt, was Sie sich zu Weihnachten wünschen, wissen Sie jetzt, was Sie antworten können. :) Dies gilt natürlich nur für diejenigen, die den ersten Teil des Films bereits besitzen. Ein paar Exemplare sind noch übrig. Wenn also jemand Allein 2 sehen will und Allein 1 noch immer nicht hat, klicken Sie bitte HIER.

Sie warten nicht umsonst, dessen können Sie sich sicher sein!

P.S.
Wenn Sie Photograph sind, mindestens 25 Jahre alt und an der nächsten Reise teilnehmen möchten (im Herbst), schicken Sie mir bitte Infos über sich an arek (at) podniesinski (dot) pl .

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